Auf den Ferienfahrplan folgt wieder der Notfahrplan ab 28.08.2022

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BRE
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Re: Situation der BSAG - was ist da eigentlich los?

Ungelesener Beitrag von BRE » 21. Juni 2024 13:03

ChristophN hat geschrieben:
19. November 2023 21:47

Das eine Problem ist ja bekanntermaßen die Nichterbringung der Normalleistungen, nunmehr seit fast anderthalb Jahren dauerhaft, ohne dass zwischendurch auch nur annähernd mal zum Normalniveau zurückgekehrt worden wäre. Das führte u.a. dazu, dass erstmals kein Sommerferienfahrplan nötig war, weil dieser nunmehr ohnehin dauerhaft gefahren wird. Darin unterscheidet sich die BSAG von den meisten anderen Verkehrsbetrieben in Deutschland (auch in vergleichbarer Größe), die längst oder zumindest zwischendurch wieder die Normalleistungen erbringen konnten, beispielsweise die Dresdner DVB oder die Hannoversche Üstra. Zahlt die BSAG so viel schlechter als andere Betriebe, oder sind die Dienstpläne so viel arbeitnehmerunfreundlicher, dass sich die BSAG so negativ von anderen Betrieben abhebt?
https://www.tagesschau.de/inland/oepnv- ... l-100.html
Demnach waren 44% der deutschen Verkehrsunternehmen im letzten Jahr von Betriebseinschränkungen durch Personalmangel betroffen. Aber natürlich nur bei der BSAG, überall anders ist das Gras ja grüner… 🙄

T Hancke
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Re: Auf den Ferienfahrplan folgt wieder der Notfahrplan ab 28.08.2022

Ungelesener Beitrag von T Hancke » 21. Juni 2024 16:43

Man muss natürlich berücksichtigen, dass das zitierte Post bereits von Ende 2023 stammt.
Grundsätzlich kann man aber , wenn man sich mal die entsprechenden ÖPNV Foren der Städte ansieht, in vielen größeren Städten diese Problematik erkennen, besonders die KVB Köln wird sehr negativ beurteilt.
Rückblickend kann man sagen, dass die BSAG früher von diesem Problem betroffen war, als viele andere Unternehmen, wo das Problem erst in 2023 durchschlug.
Ebenso, kann man sagen, dass die BSAG durch die Fahrplananpassungen eigentlich gut reagiert hat, hier wurde bei anderen Betrieben sehr lange der Normalfahrplan , dann aber mit vielen Lücken weitergefahren, was zu Unmut führte (z.B. KVB). Andere Betriebe z.B. MVG München oder SSB Stuttgart haben Linien komplett eingestellt, die hauptsächlich Verstärkerfunktionen erfüllen. Dies entspricht ja ungefähr dem BSAG Prinzip mit Taktausdünnungen, da es ja hier im Netzt keine Verstärkerlinien gibt.

BRE
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Re: Auf den Ferienfahrplan folgt wieder der Notfahrplan ab 28.08.2022

Ungelesener Beitrag von BRE » 21. Juni 2024 19:33

Es wurde im Forum schon verbal hart auf die BSAG geprügelt und immer wieder behauptet, dass es anderswo ja auch gelaufen sei und der ewig währende Notfahrplan ja nur auf Unfähigkeit der Handelnden basieren könne. Ich habe hingegen schon immer darauf hingewiesen, dass auch im Rest der Republik Ausfälle wegen Personalmangel zu beklagen sind. Und es eben kein rein Bremer Problem ist.

Ich habe den Bericht einfach verlinkt, um darauf noch einmal hinzuweisen und weil ich die Zahl 44% aller Verkehrsbetriebe dann doch interessant fand. Ein klarer Beleg dafür, dass es wirklich kein rein Bremer Problem ist.

Und um es noch mal klar zu stellen: Das richtet sich nicht speziell an ChristophN. Es war halt bei der Rückschau nur der jüngste Beitrag, den ich finden konnte, der nach Bremer Besonderheiten fragte.

haubra
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Re: Auf den Ferienfahrplan folgt wieder der Notfahrplan ab 28.08.2022

Ungelesener Beitrag von haubra » 21. Juni 2024 20:24

Es liegt wohl auch daran, dass der Zustand bei der BSAG gefühlt seit 10 Jahren anhält, zunächst der Fahzeugmangel, dann der Personalmangel...

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Felix M
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Re: Auf den Ferienfahrplan folgt wieder der Notfahrplan ab 28.08.2022

Ungelesener Beitrag von Felix M » 21. Juni 2024 21:12

Die BSAG unterscheidet sich da halt doch ein wenig von den anderen Städten. Besonders in 2022/2023.
Wie schon gesagt trat das Problem mit dem Personalmangel in Bremen etwas früher als in anderen Städten auf, mit der Folge, dass man hier quasi direkt vom Pandemie- in den Notfahrplan gewechselt ist. Auch wurde (und wird) in Bremen der Notfahrplan durchgehend gefahren. Andere Städte haben, zumindest in 2022/2023, teilweise nur kurzfristig (z. B. für wenige Wochen) mal den Takt ausgedünnt. Das ist natürlich in den von der Tagesschau genannten 44 % auch enthalten, obwohl die Auswirkung eine andere ist. Was nun die bessere Lösung ist, und ob sowas in Bremen überhaupt möglich gewesen wäre, ist natürlich auch eine Frage.
Allerdings bin ich auch nach wie vor der Meinung, dass die BSAG das Problem des Fahrermangels viel zu lange verschlafen hat. Während in anderen Städten an diversen Stellen um Personal geworben wurde, suchte man in Bremen nach entsprechender Werbung lange vergeblich.
Auch die Kommunikation war lange ein Problem. Während die Politik immer wieder Taktverbesserungen angekündigt hat, die bis heute nicht umgesetzt sind, kam von der BSAG ohne jegliche Ankündigung ein Notfahrplan nach dem anderen.

Inzwischen hat sich das ganze natürlich geändert. Die Takte werden endlich wieder verbessert und es läuft meiner Erfahrung nach ganz gut. Hier ist Bremen jetzt vielleicht sogar auch schon weiter, als andere Städte.

Und da hier schon Köln erwähnt wurde: Köln war auch schon früh ein Negativbeispiel. Dort war es meiner Meinung nach auch schlimmer als in Bremen. Aber wenn man mal in die nähere Umgebung schaut: Hamburg und Hannover hatten solche Ausdünnungen wie in Bremen meines Wissens nie.
Viele Grüße
Felix

ChristophN
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Re: Auf den Ferienfahrplan folgt wieder der Notfahrplan ab 28.08.2022

Ungelesener Beitrag von ChristophN » 21. Juni 2024 21:32

Ich kann mich Felix M nur anschließen: Bremen war (und ist im Busbereich ja immer noch) stärker betroffen als andere Städte, insoweit stehe ich weiterhin zu meiner Kritik in dem Beitrag vom 19.11.2023.
Und: Wenn es in 44 Prozent der Betriebe Einschränkungen aufgrund Personalmangels gegeben hat, heißt das ja umgekehrt, dass mehr als die Hälfte der Betriebe kaum oder gar keine Probleme hatte. Das provoziert doch die Frage: Was machen die besser? Und wo hat die BSAG Defizite im Vergleich zur Mehrzahl der Betriebe?

ChristophN
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Re: Auf den Ferienfahrplan folgt wieder der Notfahrplan ab 28.08.2022

Ungelesener Beitrag von ChristophN » 5. Juli 2024 21:26

Inzwischen sind die Fahrplandaten für nach den Sommerferien abrufbar.

Auf den noch eingeschränkten Linien 22, 28, 31, 33/34 und 37 bleibt es zunächst bei den bisherigen Einschränkungen. Die 95 fährt hingegen zur HVZ wieder auf ihrem normalen Laufweg Gröpelingen-Bockhorn.

Am 2.9. kehren dann auch die 31 und die 37 (teilweise) zu ihrem alten Fahrplan zurück. Die 31 fährt wieder alle 30 min bis Borgfeld-Ost und die 37 zur Morgen-HVZ wieder alle 15 min, nachmittags bleibt es beim 20-Min-Takt.

Bei den Linien 22, 28 und 33/34 gibt es zunächst noch keine Änderungen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die 22 und 28 zu Semesterbeginn im Oktober auch wieder zum Normalfahrplan zurückkehren.

haubra
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Re: Auf den Ferienfahrplan folgt wieder der Notfahrplan ab 28.08.2022

Ungelesener Beitrag von haubra » 5. Juli 2024 22:34

Komisch, dass - ausgenommen die Linie 6 - gerade die Linien zur UNI im Fahrplan himten anstehehen, ein Schelm, der da Böses denkt...
(Semesterticket, 49 Euro-Ticket)... Vorallem, Wähler, die bei der nächsten Wahl nicht mehr unbedingd in Bremen sind...

ChristophN
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Re: Auf den Ferienfahrplan folgt wieder der Notfahrplan ab 28.08.2022

Ungelesener Beitrag von ChristophN » 16. August 2024 22:59

Ab 7.10.2024 fahren die Linien 22 und 28 wieder im Normalfahrplan, also ganztägig alle 15 (L. 22) bzw. 20 (L. 28) min.
Die 33/34 bleiben weiterhin im eingeschränkten Notfahrplan, ebenso die 37 nachmittags.

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