BREMER hat geschrieben:Hallo HAJler,
Hapag Lloyd Express („HLX“ bzw. „TUIfly“) war nie eine Fluggesellschaft, sondern eine Vertriebsgesellschaft. Die Flugzeuge wurden von Hapag-Lloyd Flug und Germania angemietet. Diesen Vertriebsbereich hat TUI in die Air Berlin eingebracht. Über die Beteiligung an AB ist die TUI indirekt nach wie vor am Vermarktungserfolg der Citystrecken beteiligt. Die Hapag Lloyd Flug ist eine Fluggesellschaft, die Flugzeuge und Crews für andere Marken betrieben hat und betreibt: Früher für HLX. Später für Hapag-Lloyd Express unter der Marke TUIfly. Heute für die TUI sowie für Air Berlin.
Stimmt, da habe ich mich ungenau ausgedrückt. Scheinbar ist auch der Punkt, auf den ich hinaus wollte, nicht klar angekommen.
Zu HLX-Zeiten sind die Hapag-Maschinen teilweise für HLX geflogen. Dafür hat HLX etwas an Hapag bezahlt. Damit wurde das Geld im Konzern praktisch einfach verschoben, denn es ist im TUI-Konzern geblieben. Mittlerweile fliegen einige Maschinen für AB, dafür bekommt Hapag auch Geld für - aber AB muss selbst sehen, dass die Flüge rentabel sind und so oder so das Geld an Hapag zahlen - also kein unternehmerisches Risiko für Hapag. Anders der TUI-Konzern, denn dieser ist ja an AB beteiligt und ist deshalb sicherlich auch daran interessiert, dass AB nicht zu verlustreich fährt... So lange aber der Unternehmenszweig Hapag u. a. auch durch die Leasingaktivitäten, positive Zahlen liefert, wird die TUI hier wahrscheinlich nichts ändern...
BREMER hat geschrieben:
Die Hapag Lloyd Flug ist eine Fluggesellschaft, die Flugzeuge und Crews für andere Marken betrieben hat und betreibt: Früher für HLX. Später für Hapag-Lloyd Express unter der Marke TUIfly. Heute für die TUI sowie für Air Berlin.
Hapag Lloyd Flug und TUI sind damit nach wie vor in beiden Geschäftsbereichen tätig.
Ich störe mich leider immer noch etwas an dem Begriff "tätig". Wenn du jetzt allerdings sagst, dass Germania zum Beispiel auch in allen Geschäftsfeldern tätig ist, nämlich Pauschaltouri-Verkehr, Citytreckenverkehr und Ethno-Verkehr, dann verstehe ich, wie du diesen Begriff auslegst. Denn GMI betreibt nur das Ethno-Verkehr auf eigene Rechnung (Ausnahme: Die TXL-TLV Strecke für X3/HF mit D-AGEJ), während im Citystreckenverkehr die Flüge im Auftrage der AB erfolgen und die Charterstrecken im Auftrag diverser Reiseunternehmen. Ergo fliegt GMI auf Citystrecke und Pauschaltouri-Strecke ohne irgendwelche finanzielle Risiken, egal ob heiße Luft oder Paxe befördert werden, das Geld bekommen sie so oder so...
Wenn du das "tätig sein" also so auslegst, dann bin ich ganz auf deiner Seite!
BREMER hat geschrieben:
Wenn die HLX-Strecken so unrentabel waren, frage ich mich, weshalb sich AB diese freiwillig ans Bein bindet – einschließlich der Flugzeuge, wo sie doch selbst an Überkapazitäten leiden.
Das ist eine verdammt gute Frage. Vielleicht waren sie teilweise rentabel, aber es musste ein großer Aufwand betrieben werden, um dies auch zu erhalten. Ich habe leider keinen Einblick in die Zahlen der Citystrecken, weiß halt nur die Auslastungszahlen ex HAJ und manch anderen Flughäfen, die teilweise sehr gut waren (HAJ-DBV, HAJ-CTA) und teilweise erschreckend (HAJ-NCL, HAJ-KLU). Und wenn man diesen Zweig komplett los ist, kann man sich auf das scheinbar immer sehr lukrative Tourinetz beschränken.
Für AB war sicherlich auch ausschlaggebend, dass sie, wie ich schon geschrieben hatte, auf einigen Strecken einen Konkurenten weniger haben und damit auch andere Preise nehmen können bzw, ihre Umsteigeflüge anbiten können anstatt die Direktflüge anzubieten (INN, VLC, OPO).
So, und nun widmet sich der Lehramts-Student mal wieder seinem Seminar!
Grüße
David