das "RE-Kreuz Bremen", bestehend aus den Linien
RE1 Hannover - Bremen - Norddeich
RE8 Hannover - Bremen - Bremerhaven
RE9 Osnabrück - Bremen - Bremerhaven
wird ja derzeit noch mit DB-Doppelstockzügen betrieben.
Im Rahmen der Neuvergabe des Netzes - wieder an DB Regio - werden auch neue Fahrzeuge eingesetzt, und zwar vom Typ "Coradia Max" von Alstom.
Ein Coradia-Max ist ein vierteiliger Zug, wobei die beiden Endwagen doppelstöckig sind, während die beiden Mittelwagen einstöckig sind. Die Züge sollen mindestens auf den Strecken nach Hannover in Doppeltraktion verkehren. Der RE1 soll künftig in Oldenburg geteilt werden, ein Zugteil fährt nach Norddeich, der andere nach Wilhelmshaven. Da eine Doppeltraktion länger ist als die heutigen Doppelstockzüge, müssen teilweise noch Bahnsteige verlängert werden, z.B. in Bremen-Mahndorf.
Die Betriebsaufnahme hätte eigentlich zum Dezember 2024 erfolgen sollen, nun wird es aufgrund von Lieferschwierigkeiten des Herstellers mindestens ein Jahr später. Die vollständige Umstellung des RE-Kreuz-Netzes wird wohl bis Ende 2026 dauern. Da die bisher eingesetzten Lokomotiven der Baureihe 146 und die Doppelstockwagen teilweise in anderen Regionen Deutschlands fest eingeplant sind, werden ab Dezember übergangsweise Triebwagen der Baureihe 442 zum Einsatz kommen, mindestens auf dem RE9.
Das erste Fahrzeug "Coradia Max" wurde auf der Messe Innotrans in Berlin ausgestellt. Ich hatte kurz Gelegenheit, mir am Freitag den ausgestellten Zug anzusehen.
Aussenansicht:
Innenansicht Doppelstockwagen unten:
Innenansicht einstöckiger Wagen:
Mein persönlicher Eindruck war nicht besonders positiv - in meine Bewertung floss vor allem die Inneneinrichtung ein. Die Sitze sind schmal und hart, vergleichbar mit den Sitzen in Regio-S-Bahnen. Für Reisen von mehr als einer Stunde (z.B. Bremen - Hannover) meiner Ansicht nach nicht akzeptabel (zugegebenermassen habe ich mich nur kurz hingesetzt und blieb nicht eine Stunde sitzen). Die doppelstöckigen Endwagen haben Stufen an den Eingängen, und selbst in den Mittelwagen musste zu den meisten Sitzen eine Stufe überwunden werden. Es gibt auch ein paar Wandfensterplätze ...
Ich werde wahrscheinlich den heutigen Doppelstockwagen nachtrauern, weil ich das Reisen als sehr angenehm empfinde. Es reiht sich leider ein in den zunehmenden Qualitätsabbau im ÖPNV, den man in den letzten Jahren auf vielfältige Art und Weise beobachten kann.
Gruss
Ingo